Fuerteventura Part 2 - Caleta de Fueste

 

Im Oktober war ich dann erneut auf Fuerteventura und wollte mir den nördlichsten Teil einmal genauer unter Wasser ansehen. Ich erfuhr von einer Tauchbasis die mich optisch umhauen würde und das tat sie auch. Direkt auf der Hafenmole findet man die Basis von Deep Blue Diving Fuerteventura. Darüber eine kleine unscheinbare Bar. Die Basis ist in mehrere Bereiche aufgeteilt. Linker Hand vom Eingang befinden sich die geschlossenen Räumlichkeiten, wie Büro, Werkstatt und Ausrüstung. Rechter Hand, zum Hafen gelegen, stehen mehrere Doppelbänke mit Flaschenhalterungssystemen als eine Montagevorrichtung und kleinen Schließfächern für Wertgegenstände. Dieser Bereich ist komplett offen, jedoch überdacht. Hier macht man sich als Taucher fertig für den kommenden Tauchgang. Wenn man an den Doppelbänken, die mich stark an die Umkleidebänke in der Sportturnhalle meiner Grundschule erinnern, vorbei läuft, gelangt man zu den  Ausspühlbecken und Duschen. Diese haben zur einen Seite keine Wand, so dass man den Hafen und den angrenzenden Strand beim duschen sehen kann. Dort geht eine Treppe hinunter auf die zweite, tiefer gelegene Ebene der Basis und schon befindet man sich direkt auf dem Steg. Der Steg ist auf Höhe des Wasserspiegels errichtet und umlaufend angelegt. Im Inneren dieses Stegkreises befindet sich das Tauchlehrbecken, welches nach untenhin mit einem Metallgitter begrenzt ist. Welch eine geniale Idee: Ich war sprachlos. Von oben kann man also ganz bequem mit seinem gesamten Equipment zu den anliegenden Booten durchlaufen und wenn man Glück hat fällt man nicht in das Lehrbecken.

 

 

 

Mein Guide war Sandra. Sie hatte das große Glück eine reine Männergruppe zu betreuen, die um keinen Spruch verlegen waren. Mit dieser Gruppe durfte ich nun spontan mit. Sie hat das einfach super gehandelt, besonders während das Briefings hat sie kurz und knapp die wichtigsten Punkte anbringen können, so das wir zügig das nächste Boot zur Ausfahrt nehmen konnten. Ja da wird getaucht wie am fließendem Band, eine Gruppe kommt rein und eine andere steigt wieder direkt aufs Boot. Es ging also mit dem Boot raus, nach El Muellito. Dort tauchten wir an einer Riffkante mit mehreren schroffen Unterbrechungen, vorgelagerten Steinformationen und kleineren Plateaus auf knapp 38,5 Meter. Das Riffdach hatte eine Tiefe zwischen 6 und 9 Meter. Vom Ankerpunkt tauchten wir bis zur Kante vor und ließen uns dann nach links fallen. Neben Sternschnecken und Seesternen gab es eine Menge an Zackies zu sehen. Nach 19 Stück habe ich aufgehört zu zählen und versucht diese gewaltige Riffformation zu betrachten. Ich habe mich bewusst vom Riff fortbewegt, um das große Ganze wahrnehmen zu können. Zum Glück war mein Buddy ein angenehmer Zeitgenosse und tauchte mir seelenruhig hinterher. Dass was sich mir als Anblick bot habe ich, nach den Tauchgängen im Süden, definitiv nicht erwartet. Es war einfach nur unbeschreiblich schön. Diese Weite der Riffwand. Nach rechts und links nahm sie gefühlt kein Ende. Die enorm gute Sicht und das einfallende Licht der Sonne taten ihr übriges, um mich innerlich vor Freude tanzen zu lassen. Nachdem sich Sandra am Ende des Tauchgangs vergewisserte, dass alle genügend Luft in der Flasche hatte, tauchte sie auf. Der Rest von uns konnte entspannt auf 6 Meter seinen Sicherheitsstop von 3 Minuten absolvieren. Wobei ich glaube, dass der Ein oder Andere nicht ehrlich mit der ablaufenden Zeit war, um noch etwas länger auf dem Riffdach verbringen zu können. Hier gab es zum Abschluss Sepien und Octopoden, aber auch neugierige Meerpfauen und Atlantische Mönchsfische.

 

Zurück in der Basis bevorzugte ich dann doch lieber die abgetrennte Dusche im hinteren Teil. Zwar dauerte der Tauchgang keine 50 Minuten, doch war nach dem Auftauchen die Sonne für den restlichen Tag verschwunden und mir schon während der rasanten Bootsfahrt in den Heimathafen kalt, da auch der Wind unangenehm an Stärke zugenommen hatte.

 

Die Ausrüstung war im guten Zustand, die Preisleistung absolut gerechtfertigt und das Team sehr darum bemüht auch für einen einzelnen Tauchgang die Zeit an der Basis angenehm zu gestalten. In diesem Sinne noch mal ein herzlichstes Dankschön an Sandra für den Kaffee, nach dem Tauchgang, den ich in meiner Abreisehektig vergessen habe zu zahlen.

 

 

Deep Blue Diving Caleta de Fueste