So ziemlich jeder Taucher träumt davon einmal auf den Malediven tauchen zu können. Die unglaubliche Artenvielfalt soll beeindruckend sein und die wahnsinnige Farbenpracht Unterwasser soll einen nahezu überwältigen.
Nach dem nun die gesamte TauchCrew feststand fieberte ich dem 15. Februar entgegen. Dein meine Reise beginnt in Köln und führt mich über Potsdam nach Berlin nach Russland und letztlich endlich nach Male.
Für das perfekte Photo aus dem Flieger hat es leider nicht ausgereicht. Warum? Weil ich und Kim keinen Sitzplatz am Fenster bekommen haben. Was bei uns vorzeitig zu ziemlichen Unmut führte. Nachdem wir jedoch einmal kurz den Fensterplatz ergattern konnten, die Russische Mama und ihr süße Tochter mussten mal kurz zur Toilette, waren wir beide etwas glücklicher. Sollte man doch aber eigentlich meinen, bei einem Flug auf die Malediven ist dies doch kein Problem. Nicht aber wenn man auf Instagram damit angeben möchte.
Aber fangen wir ganz von vorne an. Kim kenne ich aus meiner Zeit 2017 in Potsdam und als ich sie ganz spontan und ohne wirklich zu glauben, dass sie zusagen würde, fragte ob sie Bock auf eine Reise mit mir auf die Malediven hätte und ja sagte, hatten wir uns vorgenommen gemeinsam zu fliegen. So erging es auch fast allen anderen Mitreisenden auf der Tour. Hast Du Bock auf eine Tour? Ja? Na dann los. Wieder mit dabei waren auch Christian und Denise. Sie haben mich schon zu meinem 30. Geburtstag nach Ägypten begleitet. Da ich die beiden schon seit meiner Zeit auf Teneriffa kenne, verbindet uns natürlich eine langjährige Tauchfreundschaft. Umso mehr freute ich mich, meine Maledivenerfahrungen auch mit ihnen gemeinsam zu erleben.
Der Flug von Kim und mir ging am 16.o2.2o19 gegen 12 Uhr in Berlin Schönefeld los. Da ich der Bahn nicht traute bin ich einen Tag zuvor aus Köln angereist und habe letzte Besorgungen (Lampe und Schnorchelflossen) getätigt. Die Lampe war schnell gefunden. Decathlon hat da eine wunderbar günstige Version. Bei den Schnorchelflossen tat ich mich jedoch etwas schwer, da ich natürlich aus Erfahrung heraus meine Ansprüche kenne. Letztlich und nach einem etwas holprigem Verkaufsgespräch im Atlantis Berlin (ich mag den Laden sehr und kenne viele Mitarbeiter durch die Boot, aber diese Mitarbeiterin wollte scheinbar nicht wirklich auf eine Kundin eingehen, welche nicht damit Prahlt wie unglaublich erfahren sie schon ist) bin ich dann jedoch fündig geworden. Somit hatte ich dann, natürlich auf den letzten Drücker, alle Dinge beisammen.
Unser Flieger startete pünktlich und nachdem wir, auch nach mehrfachen Nachfragen eine für uns ausreichende Antwort bekommen haben, dass unser Gepäck automatisch in Russland in den Flieger nach Male umgeladen wird, konnten wir beruhigt das Boarding beginnen. Also ab zur Sicherheitskontrolle. Möchte man doch meinen, dass ich dabei eine gewisse Ruhe und Entspanntheit mit mir bringe.
In Moskau hatten wir dann einen kleinen und kurzen Aufenthalt von 6 Stunden, welchen wir damit verbrachten ganz unverhofft bekannte Menschen aus der Heimat zu treffen und uns mit nicht kundenorientierten und nicht englisch sprechenden Verkäuferinnen an einem der größten und internationalsten Flughafen der Welt rum zu ärgern. Es war schier unmöglich eine Sprite mit einem Schluck Bier aus dem Zapfhahn zubekommen. Doch auch das konnten wir, bedingt durch die Müdigkeit irgendwann ausblenden.
Der Flug von Russland nach Male schien ewig und in den letzten 2 Stunden hatte ich persönlich unglaublich Schwierigkeiten noch ansatzweise still sitzen zu können. Das Boardentertaiment war großartig und auch das Essen konnte sich sehen lassen, aber ich muss an dieser Stelle nicht erwähnen, dass es nicht sonderlich nachhaltig verpackt war. Okay bei der Größe meines C02 Stempels für 2019 ist das wohl eher mein geringstes Problem.
Irgendwann war es dann jedoch endlich soweit. Die ersten Inseln waren aus den Fenster heraus zu sehen. Beziehungsweise man hätte sie sehen können, wenn man denn einen Fensterplatz gehabt hätte. Wir gaben uns mit dem zufrieden was wir nun hatten, es blieb uns ja auch nichts anderes übrig und nahmen uns fest vor, beim Rückflug rechtzeitig einzuchecken, um wenigstens beim Abschied schöne Bilder aus der Luft machen zu können.
Endlich in Male gelandet brauchte es eine Weile bis die Menschenmasse sich organisierte und ausstieg. Vom Flieger ging es in eine Vorhalle in welcher die Passkontrolle stattfand. Gleichzeitig mit uns, landetet auch der Flieger aus München. In dem saßen Jule und Luca. Jule habe ich 2007 kennengelernt, als wir zusammen in Potsdam eine Ausbildung gemacht haben. Zusammen mit Ihrem Arbeitskollegen Luca hatte auch sie mehr oder weniger spontan und ohne viel Drama für die Malediven zugesagt. Zusammen warteten wir nun eine geschlagenen Stunde, um unsere Reisepässe abstempeln zu lassen. Für alle die sich das nicht ganz vorstellen können. Ein Stempel welcher in den Reisepass gestempelt wird. Irgendwie fühlt sich das toll an. Anschließend musste auch das Handgepäck noch einmal durch einen Kontrolle und dann durften wir unser Gepäck vom Band entgegennehmen. Es hatte den Anschein als hätte unser Gepäck schon mehrere Fahrten auf diesem Band hinter sich gebracht. Aber praktisch, so mussten wir nicht auch noch aufs Gepäck warten.
Und da stand er nun FRANK THE TANK Beckmann zusammen mit Adriano, dem Reiseveranstalter, Organisator und Tauchguide unserer Tour. Von beiden wurden wir herzlichst in Empfang genommen. Dicke Umarmungen und eine Freudenträne später wurde sich sofort um Möglichkeiten für den mobilen Empfang gekümmert. Klar, man muss den Zuhausegebliebenen ja auch was bieten können, so vom anderen Ende der Welt. Zumal ich extra einer guten Freundin und meiner Mutter Instagram eingerichtet hatte, so dass die beiden schauen können, was wir auf unserer Tour so alles erleben.
Nach und nach trafen auch alle anderen bei uns ein und das erste Gruppenbild (jedoch nicht vollständig und leicht verwackelt) entstand. Christian, Denise, Matze und Micki sind zusammen aus Leipzig geflogen. Laurin und ihr Papa waren bereits bei unserer Ankunft schon vor Ort und zum Schluss vervollständigte auch Nico, sowie Dennis und Sonja unsere Crew.
Noch am selben Tag der Anreise fand unser erster Tauchgang statt. Genau mein Geschmack. Anreisen, abtauchen, ankommen und anschließend ein Kaffee mit Keksen. Aber der Reihe nach. Zu erst hat uns Saskia alles wichtige zum Boot und der Tour erzählt. Es wurden grundlegende Dinge, wie die Sicherheit an Board und bei den Tauchgängen erklärt, aber auch wie die Abläufe sein werden, was wir zu erwarten haben und welches die groben Anlaufpunkten unserer Tour sind. Manta Point, Local Islands und ein BBQ auf einer unbewohnten Insel. Für mich konnte es nicht schnell genug losgehen.
Der erste Tauchgang führte uns zur FISH FACTORY. Wie der Name erwarten lässt: unmengen Fisch, jede Menge Rochen, wunderschöne Muränen und wechselnde Strömung. Vor jedem Tauchgang gab es immer ein ausführliches Briefing durch Saskia mit selbstgezeichneten Tauchplatzkarten. Wichtigster Hinweis an diesem Spot: entweder auf dem Grund knien oder aber mindestens 1,5 bis 2 Meter Abstand halten.
Die Rochen sind es gewohnt, dass viele Taucher und auch Schnorchler an diesen Platz kommen und vermutlich sind die Tiere nicht unbedingt ohne Anfütterung so an die Menschen gewohnt. Eine natürliche Scheu war nicht mehr wirklich vorhanden und wer zu nah über den Sand / Geröllboden schwebt kann sich schnell mal auf einen Rochen setzen. Spätestens dann wird der Stachelrochen seinem Namen alle Ehre machen.
Dennoch war der Tauchgang wirklich super um reinzukommen. Durch die ständig wechselnde Strömung konnte man sich so langsam an die maledivischen Unterwassergegebenheiten anpassen. Mir war es fast schon zu viel an Fisch und ich weiß gar nicht was genau ich alles gesehen haben. Teilweise konnte ich vor lauter Fischsuppe die anderen Taucher kaum sehen und durch die viele Bewegung war die Sicht etwas diesig. Allerdings, habe ich ganz zum Schluss sogar noch einen Gitarrenhai zu sehen bekommen. Natürlich war meine Kamera zu dem Zeitpunkt schon sicher verstaut und der Hai einfach zu schnell weg. Schade aber auch. Wobei dies vermutlich auch kein sehr gutes Bild geworden wäre. Den dies war nicht nur der erste Tauchgang der Tour oder der erste Tauchgang auf den Malediven für mich, sondern zugleich das erste Date für mich und meine Unterwasserkamera. Die Olympus E PL-3 inklusive neues Licht. Sie und ich haben wirklich lange gebraucht um miteinander klar zu kommen.
Unser Wecken ging pünktlich um 6 Uhr durch den Boardsjungen Hassan, welcher mit einem freundlichen aber sehr routiniertem "Good morning" an jede einzelne Kabine klopfte. Dann hieß es anziehen, Zähne putzen und erst mal ein Kaffee, was auch sonst. Dann haben vor allem Frank und ich uns um unsere Unterwasserkameras gekümmert. Akku wechseln, leere SD Karte einlegen, schauen ob die Ohrringe sitzen und die Knöpfe funktionieren. Erstaunlich, dass ich es tatsächlich nicht zustanden gebracht habe meine Kamera mal mit der Objektivabdeckung mit unter Wasser zu nehmen. Ich sag ja, der erste Kaffee ist lebensnotwendig.
Um 6:30 gab es dann den ersten Glockenschlag des Tages. Tauchgangsbriefing von Saskia, auf englisch, denn Jan und Laura sprechen kein deutsch. Dies war aber für niemanden an Board ein Problem. Abgesehen von mir. Nicht das ich kein englisch spreche, aber meine Konzentration ist eher die eines Eichhörnchens.
Im Mittelteil habe ich immer nicht mehr so ganz aufgepasst und wusste nach jedem Briefing nur: VIEL STRÖMUNG schnell abtauchen und nach dem Tauchgang auf jeden Fall IMMER die BOJE setzen. Jor dann ist ja alles klar, macht doch auch Sinn. Ich war schließlich im Urlaub.
Anschließend machten wir uns auf dem Liveabord fertig und sind auf das Dohni umgestiegen. Dies ist quasi ein größeres Beiboot. Auf diesem befindet sich all das Tauchequipment. Dort zieht man seinen Tauchanzug an und dort zieht man diesen auch wieder aus. Jeder hat eine Kiste unter seinem festen zugeteilten Platz. Schließlich sind wir hier unter deutschen Tauchern und alles muss seine Ordnung haben. Vorteil daran, niemand muss sein Jacket immer wieder an oder abbauen. Lediglich der Atemregler muss zum füllen der Tanks abgeschraubt werden. Wobei dies auch die Jungs vom Dohni erledigten, wenn man es vergessen hatte.
Unser Dohni hat den wundervollen Spitznahmen Dori bekommen. Warum? Na weil es ständig verloren gegangen ist, denn es fährt um vieles langsamer als das Liveaboard selber. Jule und ich fanden es derartig amüsant, dass wir uns immer aufs neue gerfreut haben, sobald Dori in Sichtweite war.
Meistens dauerten die Fahrten mit Dori genau solange bis alle umgezogen waren. Nur selten hatten wir die Möglichkeit während der Fahrt zum Tauchplatz, auf dem Dach und mit dem Kaffee in der Hand die Aussicht zu genießen.
Am Tauchplatz angekommen hat Saskia die Strömung kontrolliert und noch einmal eine kurze Rückmeldung gegeben. "Alles klar, wir haben viel Strömung". Was viel Strömung? Okay, schnell abtauchen, daran kann ich mich erinnern. Die Zuteilung der Buddies war eigentlich recht klar und ich mit der Zeit haben sich auch diejenigen welche sich noch nicht kannten miteinander eingespielt.
Vor jedem Tauchgang standen wir nun da, wie kleine Pinguine, mit dem Gerät auf dem Rücken, die Flossen unter den Füssen, den Atemregler im Mund, die Maske im Gesicht und das Jacket leer. Auf Kommando von Adriano ging es los. Vorne links sprang er als erstes ins Wasser, danach kam Jule, Kim, Luca und anschließend ich. Auf der anderen Seite startetet Saskia und dahinter Laura, Denise, Christian, Micki und Matze. Am hinteren Teil des Dohnis stiegen links Sonja und Dennis zusammen ins Wasser und rechts waren es Frank, Nico und Jan.
Durch die Strömung und das schnelle Einsteigen und vor allem dem schnell Abtauchen, auch Negativeinsteig genannt, waren wir wie an einer Perlenschnur aufgezogen. Da ich bei meiner Seite als letzte rein ging, hatte ich den Vorteil mir dieses wunderschöne Bild immer und immer wieder anzusehen. Niemand sprang dem Vorgänger auf die Flasche und ab drei bis sechs Meter tiefe sammelten sich alle Partnerweise zusammen. Jeder schaute sich um und Adriano machte den Guide. Frank und ich machten so schnell es geht, während des Abstiegs, unsere Kamera fertig. Denn wir wollten ja keine Gelegenheit verpassen DAS PERFEKTE BILD zu schießen.
Ich tauchte abwechselnd mit Jule, Kim oder Luca. Dies entschied sich immer danach, wer an dem Tauchgang teilnahm. Mir war es ganz recht, denn meistens orientierten sich meine Buddies nach vorne zu Adriano oder Saskia, so dass ich einfach entspannt folgte und so meine Bilder machen konnte. Natürlich im ersten Moment extrem ungewohnt, wo ich doch immer die Erste in der Gruppe bin, aber ich gewöhnte mich echt schnell dran und auf der anderen Seite, wo waren meine Buddies sicherer wenn nicht direkt bei Adriano oder Saskia. Viel interessanter war jedoch die Tatsache, dass meine Buddies auch regelmäßig vor dem Guide tauchten, was jedoch auf die hin und wieder starken Strömungen zurückzuführen war. Ich nutze diese Chancen immer wieder, um irgendwie mal mit allen zusammen unter Wasser zu tauchen. Was ich für mich persönlich natürlich als sehr angenehm empfand. Denn da ich beruflich immer vorne tauche und ich normalerweise die Verantwortung trage, war es für mich zwar eine Umstellung, jedoch auch irgendwie ein Zeichen von "Urlaub".
Die ersten Tage der Safarie verliefen wie irgendwie jeder Urlaub. Ohh wow erst der zweite Tag und was wir schon alles gesehen haben und wir haben noch so viele tolle Plätze vor uns. Doch schnell ist der Alltag auch auf dem Schiff angekommen. Aufstehen, Briefing, Tauchen, Frühstück, kurzes Nickerchen, Briefing, Tauchen, Mittag essen, noch ein Nickerchen, Briefing, Tauchen, Kaffee und Kekse, noch mehr Zeit für Nickerchen und Abendessen.
Es hätte für alle anderen wirklich ein schöner durch und durch entspannter Urlaub werden können. Zwischen den Tauchgängen etwas entspannen, schlafen oder lesen, aber da haben irgendwie alle vergessen das ich mich am Board befinde. Denn schlafen und lesen ist nicht meine erste Wahl wenn ich mich auf einer Tauchsafari befinde. So kam es, dass sich abwechselnd welche aus der Gruppe aufopferten, um sich mit mir zu beschäftigen. Aber ganz so schlimm war es dann für alle Beteiligten gar nicht. So gingen wir entweder einfach Baden, Schnorcheln, spielten Karten oder alberten einfach rum. Die Jungs der Boardcrew waren auch immer hoch begeistert, wenn Jule und ich vor ihnen Standen bewaffnet mit Schnorchel, Maske, Flossen und Kamera und mit dem kleinen Motorboot zum Riff gebracht werden wollten. Das war besonders am Tauchplatz Alimata ein unbeschreiblichen Erlebnis. Hier lagen unter dem Steg der Insel mehrer Ammenhaie welche sich durch unsere Anwesenheit nicht stören ließen und so gelangen uns wunderschöne Aufnahmen im Flachwasserbereich.
Ein wunderschöner Tauchgang jagte den nächsten, ein fantastischer Moment kam nach dem anderen und all unsere Begegnungen unter Wasser waren mehr als nur unbeschreiblich schön. Wir hatten Mantas, und Haie, Schildkröten und Rochen, Muränen und Sweet Lips, aber auch kleinere Unterwasserbewohner waren die Highlight unsere 37 Tauchgänge. Wir hatten tatsächlich unzählige Fische, welche das vielfältige Artenreichtum der Malediven wiederspiegeln. Wir sahen Unmengen von Clownfischen, diverse Zacken und Grossaugenbarsche, aber auch unterschiedlichste Makrelen, verschiedenste Kaiser- und Drückerfische und natürlich auch Stein-, Skorpion-, sowie Feuerfische.
Natürlich macht das ganze tauchen, schnorcheln, fotografieren und das Rumliegen beim Übersetzen zum nächsten Tauchspot unglaublich hungrig. Und natürlich war es immer ein heller Aufschrei an Board, wenn die Glocke zum Essen ertönte. Wir waren eine bunte Mischung, aus Vegetarier und Kohlenhydratverweigerer, Allesesser und welchen die einfach unkompliziert alles leer gemacht haben, was uns aufgetischt wurde. Die Sitzplätze waren recht schnell fest vergeben, wobei ich bei einer solchen Tour immer gerne versuche diese Ruhe zu stören, dass jeder mal überall sitzt um die Gruppendynamik zu fördern. Schließlich bin ich Sportstudentin und so hab ich das gelernt. Dabei ist der Trick sich trotz der Rotation so klug zu platzieren, um beim Essen immer noch den besten Platz zu haben. An dieser Stelle möchte ich verraten das niemand verhungert ist und das Essen unglaublich lecker war, wenn man bedenkt wie winzig die Küche des Kochs war, um für 16 Personen plus Crew zu kochen. Unser Essen wurden frisch gefangen und das mehr als professionell. So kam es, dass selbst der ein oder andere Vegetarier unter uns beim Abendessen zum Fisch zu griff.
Wie in jedem Urlaub vergehen die ersten Tag gefühlt langsam und man kann gar nicht glauben was man schon alles gesehen und erlebt hat. Der Gedanke " und wir sind noch 11 Tage auf der Tour" schlägt spätesten nach der Halbzeit des Urlaubs in ein realistisches "was, nur noch 6 Tage?" um. Mit dem Barbecue auf einer unbewohnten Insel war das Ende der Tour näher gekommen. Das war allen ziemlich klar., doch dies lies weder die Stimmung noch die Begeisterung abklingen. Das Gegenteil war der Fall, jeder versuchte für sich alles aufzunehmen. Einige von uns, dazu zähle ich mich, taten dies über das Fotografieren. Andere von uns waren eher die stillen Genießer und so ging jeder für sich mit den Eindrücken um.
Unser BBQ am Strand war ausgelassen und natürlich auch viel zu kurz. Wir erkundeten als Gruppe gemeinsam die Insel, machten schöne Erinnerungsfotos und halfen der Crew beim herrichten unseres Sand Mantas. Die Idee das ich mein Seepferdchen auch im Sand zurücklassen möchte war schnell umgesetzt und hier half uns die Crew mit echt interessanten Tricks. Ich bin jetzt offiziell auf den Malediven anerkannte Sandkünstlerin. Die Fahrt mit dem Dingi war wackelig und tatsächlich ein bisschen nass, da wir mit zwei Fahrten alle auf der Insel sein wollten. Wir hatten einiges an Tiefgang und unser Captain lächelte zwar freundlich, aber seiner Körperhaltung konnte man entnehmen, dass er sich nicht sicher war ob wir heile am Ufer ankommen würden. Spoiler Alarm - alle haben es geschafft. Zwar nicht trockenen Fußes, aber das hat auch niemanden gestört. Für diesen besonderen Ausflug hatten wir unsere Tour Shirt von Lexi&Bö an. Diese haben wir für die Fahrt gesponsert bekommen. Vielleicht ist euch das ein oder andere Foto ja schon mal begegnet.
...und auch unsere Tour kann dem nicht entkommen. Der letzte Tauchtag steht an und nach dem letzten Early Morning Dive es ist verdächtig ruhig während des Frühstücks. Ich persönlich liebe dieses frühe aufstehen und das Tauchen noch vor dem Frühstück. Die noch schlafende Unterwasserwelt, welche durch das sanfte Licht der aufgehenden Sonne allmählich erwacht, hat eine ganz besondere fast schon magische Stimmung. Aber das frühe aufstehen ist nicht für jeden Taucher etwas. Jedoch an diesem letzten Tag, sind wieder einmal alle mit unter Wasser gekommen und es hat sich gelohnt. Anemonen-Fische ohne Ende und sie waren in bester Laune für ein kleines Shooting.
Das Körbchen mit Toast wird lautlos weitergereicht, jeder schaut verträumt abwechselnd in seine Kaffeetasse oder raus aufs Wasser. Den ganzen Tag über begleiten uns Flashbacks und Erinnerungen und wir genießen als Gruppe das beisammen sitzen und austauschen. Plötzlich hören wir gegenseitig von Geschichten welche die anderen so gar nicht wahrgenommen haben und dies lockert letztlich alles ein wenig auf.
Dann war er da, der letzte Tauchgang. Ich beschloss auf meine Kameras zu verzichten. Weder meine "große", die Olympus EPL 3 noch die "kleine" Nikon Coolpix, nahm ich mit und ich würde behaupten, in diesem Tauchgang habe ich wohl das meiste gesehen. Doch nicht nur das, es war wohl auch mein enspanntester Tauchgang auf den Malediven, da ich mich einfach ins Wasser hängte und mich von der seichten Strömung hinterher treiben lies.
Dieses mal machte ich das Schlusslicht, zusammen mit Jule. Auch Frank war hin und wieder mal bei uns. Was bedeutete, das ich für diesen Tauchgang sogar ein Bild von mir besitze, was eher selten ist, da ich normal hinter der Kamera bin, wenn auch nicht voll professionell. Nach dem wir alle aufgetaucht waren, musste wir unser Equipment reinigen und trocknen. Dieser Anblick gleicht wohl immer einer Schlacht. Was man nicht alles besitzt. Hier ein Karabiner, dort ein Haken, Tauchlampe hier, Ersatzlampe da. Nicht umsonst sagt man wohl, Tauchen ist der equipmentreichste Sport und das ist wohl wahr.
Während das Equipment trocknete versammelte sich einer nach dem anderen im vorderen Bereichs der Hariyana One. Tauchgänge wurden nachgetragen und sich gegenseitig unterschrieben und natürlich durfte das letzte "Decobier" nicht fehlen. Ich teilte mir meines mit Frank, was bedeutete, dass ich eine Sprite mit einem Schluck Bier trank, während Frank den Rest des Biers haben durfte. Bier ist einfach nicht mein Ding, aber dazuhören möchte ich trotzdem. Vor uns konnten wir schon Male erkennen und somit verließen wir die unbewohnten Insel und die touristenleeren Atolle und fuhren zurück in die Zivilisation. Nach 14 Tagen Abstinenz gleicht es einem Kulturschock und niemand war wirklich bereit diesen Ort zu verlassen. Der erste der uns jedoch verlassen musste war Nico. Sein Flug ging bereits noch am selben Abend in der Nacht, so dass er den zweiten und dritten Tauchgang aussetzen musste. Wir anderen nutzen die Chance um uns den Kulturschock Male noch einmal richtig zu geben und schauten uns die Hauptstadt zu Fuß an.
14 Tage Tauchsafari auf den Malediven ist vorbei und es war für mich sicherlich nicht das letzte mal, dass ich auf den Malediven getaucht bin. Mein Wunsch einen Manta zu sehen konnte ich mir erfüllen und auch Kim und auch einige andere konnten dies nun von Ihrer Bucketlist streichen. Das anzünden des Sandmantas beim BBQ auf der Insel hat uns und unserer Tour Glück gebracht. Das behaupten zumindest Saskia und Adriano, da sie dieses Ritual auf allen ihren Touren machen und noch kein einziges mal keinen Manta zu Gesicht bekommen haben. Der Walhai steht jedoch weiterhin auf meiner Bucketliste, genauso wie tauchen mit Delfinen. Es wird also sicherlich bald eine neue Tour geben von der ich euch hier berichten werden.
Es war schön mit Euch und ich hoffe das wir bald mal wieder zusammen den Kopf unter Wasser stecken.
Eure AyKay
von links nach recht:
Laura, Nico, Micki, Jan, Christian und Denise, dahinter Matze
vorne kniend:
AyKay und Saskia
:von rechts nach links
Adriano, Dennis und Sonja, daneben Luca und Jule und dahinter Kimi, sowie
Frank the Tank mit Cowboyhut